Eine Reihe kleiner „Artikel“ zum Thema Illustration und Selbständigkeit. Reale Dinge, die mir in meinem Arbeitsleben so passiert sind.
Die Serie war für Instagram konzipiert, deshalb die Slides.
Arbeitsumfang: Buchcover, Grafikdesign des Covers, 86 Innenillustrationen
Titel bzw. Untertitel entscheidet der Verlag.
Künstler oder Dienstleister in a Nutshell
Wie lange brauchen Sie für eine Kinderbuchillustration? Ganz einfach: Man teilt das Budget durch die Anzahl der Bilder, vor dem Hintergrund dass eine Arbeitsstunde 80€ kostet.
Grundlage dieses Rechenbeispiels ist ein durchschnittliches Verlagsangebot (unverhandelt). Zwar von 2017, aber auch repräsentativ für den aktuellen Zeitraum.
Natürlich variieren Angebote je nach Verlag und Projektumfang.
Das Ganze ist natürlich etwas vielschichtiger. Ein Thema, zu dem ich später nochmal einen Post mache.
Erfreulicherweise verwenden schon einige Verlage den Begriff „Bildautor*in“ in Verträgen.
Wie wichtig ist eigentlich ein*e Illustrator*in für ein Werk? Stellen wir uns mal einen Erstleser oder ein Vorlesebuch ohne Bilder vor. Wow, da müsste man sich krass Mühe mit dem Text geben, dass die Seite zum Hingucken einlädt.
Wie würden Bücher aussehen, wenn alle Kolleg*innen mal ein Jahr lang nur Wirtschaftsjobs annehmen, um ihren Kontostand aufzupolieren?
Warum gibt es überhaupt dieses „von/mit Bildern von“?
Warum macht man Kinderbücher, wenn alle Rahmenbedingungen so doof sind? Bei mir hat es mehrere Gründe. Das hier ist mein Lieblingsgrund.
Bestätigung … großes und vielschichtiges Thema, wie ich grade merke. Grade als „Künstler“ hatte ich früher öfter das Gefühl, ich müsste mich rechtfertigen und was „vorzuweisen“ haben. Und es ist ja irgendwie ein schönes Gefühl, wenn möglichst viele Leute die eigenen Zeichnungen sehen. Und ein Kinderbuch hat eine … hm … größere Reichweite, mehr Leute, die meine Zeichnungen sehen, mehr unmittelbares Feedback als Wirtschaftsjobs. Klingt egozentrisch. Aber ich müsste schon lügen, wenn ich behaupten würde, dass ich da drüber stehe.
Von einem Buch, das auszog, das Fürchten zu lernen.
Übrigens gab es 2020 in Deutschland 773144 Neugeborene (also Menschenkinder). (Quelle: Statistisches Bundesamt)
Dementsprechend gab es knapp ein neues Buch pro Hundert neue Kinder.
(773144 Kinder÷7932 Bücher=97,47)
Das heißt jetzt nicht, dass Bücher an denen ich beteiligt war, nie irgendwelche Werbemaßnahmen bekommen haben. Aber das sind Sätze, die ich so oder ähnlich zu hören bekomme, wenn ich frage. Übrigens auch ein Punkt, den man bei einem vorliegenden Angebot abklären kann.
Die beste Werbemaßnahme ist übrigens ein*e Autor*in, der/die viele Lesungen hält bzw. organisiert.
Valentinspost
Übrigens sind diese ganzen Posts die „gechannelten“ Gespräche (und Selbstgespräche), die ich mit Kolleg*innen die letzten Jahre geführt habe.
Man kann schon mal das Wochenende durcharbeiten; das bleibt als Freelancer nicht aus. Aber wenn man was wirklich wichtiges vorhat und es nicht geht, dann geht die Welt nicht unter. Dachte ich früher, aber habe dann aber festgestellt, dass die Auftraggeber dann auch irgendwie ohne einen klar kommen.
Manchmal bin ich neidisch auf Spongebob und co, weil die einfach den krassensten Shit bringen dürfen.
Hallochen! Nach längerer Pause gibt´s heute wieder einen Beitrag zu Dingen, die bei der Arbeit passieren. Diesmal nicht mir, sondern Alina und ihren Kolleg*innen vom @catmint_verlag aus Österreich. Sie hat mir freundlicherweise eine Beispielkalkulation für ein Kinderbuch zur Verfügung gestellt, aus der ich eine Postserie gebastelt habe. Hier kommt Teil 1!
Weiter geht´s mit der Beispielkalkulation von Alina und ihren Kolleg*innen von @catmint_verlag Teil 2!
Der @catmint_verlag hat das Ganze auch mal mit einer Auflage von 4000 Exemplaren durchgerechnet. Die vorige Kalkulation war mit einer Auflage von 1000.
Hier kommt das Schlusswort vom @catmint_verlag . Die ganze Thematik ‚Büchermachen‘ ist nicht ganz einfach für alle am Prozess Beteiligten. Man muss schon bisschen gucken, wie man in seiner Magie bleibt. Deswegen finde ich es schön, dass Alina einen positiven Gedanken zum Schluss gefunden hat.
Ich bedanke mich ganz herzlich für diesen Einblick in die Verlagswelt und für die Mühe, die sich CatMint gegeben hat! ❤️
Eigentlich war ich der Meinung, es wäre jetzt erstmal Schluss mit der Serie. Aber nachdem ich heute eine Mail für einen Verlag getippt habe, dachte ich, da könnte ich einen Post draus basteln. Im Prinzip nichts, was ich nicht an anderer Stelle schonmal gebracht hätte. Aber ich fand es trotzdem gut, nochmal darauf hinzuweisen, wie man ein Verlagsangebot so „umbauen“ kann, dass es für einen passt. Ich weiß nicht, wie meine Kolleg*innen so kalkulieren, aber so wie Verlagsangebote aussehen, drängt sich mir der Gedanke auf, dass viele die Angebote einfach so annehmen, auch wenn sie sich nicht rechnen. (So wie es früher auch gemacht habe, bevor mir klar wurde, wie wenig die Rechnung aufgeht.)